Gast
Axel Kahn
Axel Kahn – bekannt als „Deutschlands Netzwerker Nummer 1“ – ist vieles: Ex-Fußballprofi, Unternehmer, Speaker, Mentor und Autor. Doch was ihn wirklich besonders macht, ist seine Fähigkeit, Rückschläge nicht nur zu überstehen, sondern in Stärke zu verwandeln. In dieser Podcast-Episode gibt Axel tiefe Einblicke in seinen Lebensweg – ehrlich, reflektiert und inspirierend.
Bereits als Kind war Axel von Fußball umgeben. Mit einem Vater als Fußballtrainer und einem Bruder, der später als „Titan“ Weltruhm erlangte, war der Leistungsdruck allgegenwärtig. Doch genau daraus entwickelte sich sein unverkennbarer Wille: das Kahn-Gen.
„Es geht um den absoluten Willen, etwas zu erreichen – und das mit 150 Prozent Einsatz.“
Früher nahmen viele Menschen Axel als distanziert oder gar arrogant wahr – etwas, das er selbst erkannt und aktiv verändert hat. Durch seine Tätigkeit als Netzwerker hat er gelernt, Menschen offen zu begegnen.
Sein wichtigstes Learning: Echte Verbindungen entstehen nur durch persönliche Gespräche und ehrliche Begegnungen.
Heute ist Axel ein Gastgeber im besten Sinne – bei seinen Events und auch im Alltag. Er steht für Authentizität und Offenheit. Seine Devise: Keine Maske, keine Fassade. Nur dann entsteht wahre Verbindung.
Einer der prägendsten Aspekte seines Lebens: der ständige Vergleich mit seinem Bruder Oliver Kahn. Axel beschreibt ehrlich, wie es war, immer „der Bruder von“ zu sein – und wie schmerzhaft das fehlende Gefühl von Anerkennung war.
Diese Unsicherheit kompensierte er zunächst durch das Bedürfnis, „der Größte“ zu sein – etwa durch exklusive Events in Clubs. Doch aus diesem Bedürfnis entstand etwas Dauerhaftes: sein unternehmerischer Weg.
„Ich musste mir meine eigene Marke aufbauen – das hat viele Jahre gedauert.“
Die ersten Business After Work Events organisierte Axel in seiner eigenen Werbeagentur. Damals – noch komplett analog – sammelte er über 12.000 Visitenkarten. Daraus entwickelte sich eine der ersten netzwerkbasierten Unternehmerplattformen in Deutschland.
Ob Stuttgart, Frankfurt, München oder sogar Mallorca: Axel baute seine Marke durch reale Begegnungen auf – lange bevor es Social Media gab.
Der Übergang vom Sport zur Selbstständigkeit verlief nicht ohne Hürden. Nach einer kurzen Zeit im Profifußball und einem minimalen Ausflug ins Angestelltenverhältnis folgte schnell der Entschluss: Ich werde mein eigener Chef.
Axel hatte keine Angst – und das war entscheidend. Ohne fundierte betriebswirtschaftliche Ausbildung, aber mit einer klaren Vision gründete er seine erste Agentur und holte sich sogar ohne Sicherheiten eine sechsstellige Finanzierung von der Bank.
„Ich hatte keine Angst – ich habe einfach gemacht.“
Doch dann der Rückschlag: Insolvenz. In den 2000er Jahren bedeutete das sieben Jahre geschäftliche „Quarantäne“. Besonders bitter: In dieser Zeit verlor Axel den Kontakt zu seiner Tochter.
Trotz allem kämpfte er weiter, baute eine neue Agentur auf, startete Business-Magazine, neue Eventformate – und gewann Stück für Stück sein Standing zurück. Nicht mit großen Investoren oder Konzernprojekten, sondern mit echtem menschlichem Kontakt und ehrlicher Arbeit.
„Ich wollte es den Leuten zeigen – und das habe ich geschafft.“
Axel Kahn war ganz unten. Nach der Insolvenz schlief er auf einer Matratze im Büro seines Vaters, ohne Besitz, ohne Plan B – und ohne Kontakt zu seiner Tochter. Der Kontrast zu seinem Bruder Oliver, der zu dieser Zeit gerade seine Fußballkarriere startete, konnte kaum größer sein.
Doch statt aufzugeben, entschied sich Axel für den Kampf.
„Ich hatte nichts mehr – aber ich hatte meinen Willen. Und der hat mich gerettet.“
Dieser Moment war prägend – emotional wie unternehmerisch. Es war der Startschuss für einen neuen Lebensabschnitt.
Gerade junge Unternehmer unterschätzen häufig die finanziellen Risiken. Axel hat aus seiner Erfahrung klare Learnings gezogen, die dir helfen können, ähnliche Situationen zu vermeiden:
1. Halte deine Fixkosten niedrig
Verzichte anfangs auf ein Büro, feste Mitarbeiter oder teure Leasingfahrzeuge.
2. Baue kein Geschäftsmodell auf Schulden
Arbeite mit freien Mitarbeitern und projektbezogenen Partnerschaften. Axel hat heute 29 Freelancer – aber keine Angestellten.
3. Denke langfristig statt kurzfristig
Viele Unternehmer planen nur für sechs Monate. Axel empfiehlt: Zehn Jahre Horizont denken.
4. Suche das richtige Umfeld
Das Netzwerk, das du dir aufbaust, ist in Krisenzeiten deine Lebensversicherung.
„Ich habe mit 0 Euro angefangen – aber ich konnte Menschen überzeugen, in meine Idee zu investieren.“
Die Idee zur eigenen Netzwerkplattform kam Axel aus einem sehr praktischen Grund: Er wollte nie wieder Kaltakquise machen.
Früher versandte er noch Prospekte und kämpfte sich telefonisch durch Vorzimmer. Heute lädt er Entscheider direkt auf Events ein – persönlich, verbindlich, effizient. Aus dieser Idee entstand vor fast 30 Jahren ein System, das bis heute funktioniert.
Der Schlüssel? Jeder Gast sollte fünf bis zehn weitere Kontakte mitbringen. So wuchs das Netzwerk exponentiell.
Mit dem „Feintheim Business Club“ hat Axel heute eine Community geschaffen, die auf Qualität statt Quantität setzt. Maximal 320 Mitglieder – mehr nicht.
Warum diese Grenze?
Weil echtes Netzwerken nur funktioniert, wenn man sich kennt. In Massenclubs mit 800+ Mitgliedern verliert sich der Mensch im System.
Axels Fokus liegt auf:
Persönlicher Verbindung
Gegenseitigem Support
Authentizität statt Show
Energie statt Status
„Wir bringen die energetisch besten Unternehmer zusammen – nicht die lautesten.“
Besonders in der Pandemie wurde deutlich: Wer ein echtes Netzwerk hat, hat auch in schwierigen Zeiten Optionen. Axel konnte in dieser Phase sein Netzwerk mobilisieren, neue Deals verhandeln und Geschäft sichern.
Das Fazit ist klar: Dein Netzwerk ist dein Sicherheitsnetz.
Trotz seiner starken Präsenz ist Axel heute gerne im Hintergrund aktiv – oder wie er es selbst sagt:
„Früher habe ich Energie aus Menschenmengen gezogen – heute finde ich sie im Rückzug und in der Familie.“
Er verbindet moderne Tools mit klassischen Werten. Ja, er nutzt Social Media – aber bewusst. Er weiß, dass Plattformen schnelllebig sind, dass Content verblasst, und dass echter Erfolg immer noch durch echte Gesprächeentsteht.
„Your network is your net worth“ – dieser Satz ist mehr als ein Motivationsspruch. Für Axel Kahn ist er gelebte Realität. Denn ein echtes Netzwerk entsteht nicht durch das bloße Sammeln von Visitenkarten, sondern durch ehrliches Interesse, kontinuierliche Pflege und die Fähigkeit, Menschen zu verbinden.
Axel sieht Netzwerken als langfristiges Investment. Dabei geht es nicht nur um Größe, sondern auch um:
Vielfalt: Unternehmer aus verschiedensten Branchen – nicht nur Ärzte, nicht nur Juristen.
Energie: Wer strahlt Wertschätzung, Aufrichtigkeit und echte Motivation aus?
Synergie: Menschen zusammenbringen, die sich gegenseitig bereichern können.
„Früher ging es um schnelle Kontakte, heute geht’s mir um echte Verbindungen mit Tiefe.“
Wie hält man ein großes Netzwerk lebendig? Axel nutzt moderne Tools wie Social Media, um Geburtstage oder Meilensteine nicht zu verpassen. Seine Events – stets persönlich, hochwertig und mit emotionalem Anspruch – sorgen dafür, dass er im Gedächtnis bleibt.
Was du daraus lernen kannst:
Pflege persönliche Begegnungen bewusst – z. B. durch Veranstaltungen.
Nutze Social Media nicht nur zur Selbstdarstellung, sondern für echte Kommunikation.
Begrüße Menschen persönlich. Handschlag, Blickkontakt – kleine Gesten mit großer Wirkung.
Ein häufiger Fehler beim Netzwerken: zuerst nehmen wollen. Axel empfiehlt das Gegenteil. Gib zuerst – ohne Erwartung. Denn gerade durch Empfehlungen, Einführungen oder kleine Gesten entsteht langfristiges Vertrauen.
So kannst du Mehrwert geben, auch wenn du neu bist:
Stelle zwei Menschen aus deinem Netzwerk einander vor.
Teile Wissen, Tools oder Kontakte.
Höre aktiv zu und zeige echtes Interesse.
„Du kannst den Menschen etwas geben – dein Netzwerk, deine Energie oder einfach nur echte Aufmerksamkeit.“
Axels No-Gos:
Aufdringlich Visitenkarten verteilen, ohne ein echtes Gespräch.
Menschen ansprechen, ohne sich vorher mit ihnen beschäftigt zu haben.
Gespräche dominieren, statt zuzuhören.
Ein besonders häufiges Problem: Digitale Kontaktanfragen ohne Substanz.
„Wenn mich jemand anschreibt, der nicht weiß, wer ich bin, ist das wertlos. Beschäftige dich mit den Menschen, bevor du sie kontaktierst.“
Axels einfachster Networking-Tipp: Lächeln.
Ein ehrliches Lächeln öffnet Türen. Dazu kommt: Nicht reden – fragen. Menschen reden gern über sich. Wer gut fragt und aufmerksam zuhört, bleibt positiv im Gedächtnis.
Zusätzliche Tipps:
Stelle Fragen, die nicht jeder stellt.
Reagiere ehrlich – nicht auswendig gelernt.
Sei präsent. Wirklich präsent.
Für Axel ist ein Event keine einfache Netzwerkveranstaltung – es ist eine emotionale Bühne. Es geht um:
Inhalte mit Substanz
Wissenstransfer mit Top-Gästen
Ästhetik und Atmosphäre
Ob auf Mallorca oder in München – seine Events sind nicht nur Plattformen zum Austausch, sondern emotionale Erlebnisse, die Menschen verbinden.
„Es gab kein Event, das nicht gut war. Die Menschen erinnern sich – und das ist der wahre Mehrwert.“
Manchmal entstehen die größten Dinge dort, wo man sie nicht erwartet – auf dem Golfplatz zum Beispiel. Für Axel Kahn war Golf mehr als nur ein Sport: Es war der Türöffner zu seinen ersten Großkunden. So schloss sich früh der Kreis aus Leidenschaft, Business und Beziehungen.
Und das Schönste? Bei Axels Netzwerk-Events sind nicht nur Business-Deals entstanden – es gab auch Hochzeiten.
„Manche nennen mich liebevoll das Tinder der Businesswelt – und irgendwie ist da was dran.“
Das Buch „Das Kahn-Gen“ ist mehr als eine Biografie. Es ist ein Statement. Ein Aufruf, hinter die Fassade zu schauen. Axel wollte zeigen, wie Rückschläge prägen, wie echte Persönlichkeit entsteht – und wie Netzwerken ehrlich, effektiv und nachhaltig funktioniert.
Doch weil der ursprüngliche Verlag sein Buch nicht richtig vermarktete, gründete Axel kurzerhand einen eigenen Verlag – ein weiteres Beispiel seiner „Einfach machen“-Mentalität.
„Wenn du die richtigen Tools hast, kannst du jedes Buch sichtbar machen – das ist der Unterschied.“
Axel liest – wenn auch selektiv. Besonders Biografien faszinieren ihn: Steve Jobs, Barack Obama, Elon Musk, Jeff Bezos. Was ihn antreibt? Zu verstehen, wie außergewöhnliche Menschen Erfolg erreicht haben.
Ein weiteres zentrales Thema: Glaube. Nach seiner Insolvenz hatte Axel den Glauben an Gott verloren – doch durch persönliche Weiterentwicklung und die Geburt seines Sohnes fand er ihn wieder.
„Ich habe durch meinen Sohn eine Liebe erfahren, die ich so vorher nicht kannte.“
Heute ist Axel erneut Vater geworden – mit über 50. Ein Geschenk, wie er selbst sagt. Wo er früher rastlos war, ist er heute präsent. Wo einst Oberflächlichkeit war, herrscht heute tiefe Verbindung.
Er sieht seine Vergangenheit nicht als Fehler, sondern als Teil eines Prozesses. Und gerade durch die Reflexion erkennt er heute den Wert echter Nähe.
„Früher war ich im Kopf immer woanders – heute bin ich wirklich da.“
Wenn Axel Kahn eine letzte Botschaft an die Welt richten könnte, wäre sie einfach – und doch tief:
„Verlier dich nicht in dieser Welt. Bleib Mensch. Bleib bei dir.“
Es geht nicht nur um Erfolg, Status oder Umsatz. Es geht darum, echt zu bleiben, sich zu reflektieren und in einer komplexen Welt mit Herz zu führen.
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